Mit dem Begriff Selbstwert ist der Wert gemeint, welchen sich selbst eine Person zuschreibt. Da dies somit vollkommen subjektiv ist, ist es auch jeder Person überlassen aus welchen Bereichen sie diesen zieht. Es stimmt zwar, dass für jeden Menschen verschiedene Bereiche unterschiedlich stark wichtig sind, dennoch ist es von großem Vorteil für ein gesundes Selbstwertwertgefühl überhaupt über mehrere Bereiche zu verfügen und seinen Selbstwert nicht nur aus einem Bereich zu ziehen. Diverse Töpfe aus welchem man seinen Selbstwert ziehen kann, können Beruf, Familie, Freunde, Werte und Normen, Leistungen, Hobbys, Interessen oder auch Aussehen sein. Je größer die Anzahl der Töpfe, desto stabiler gestaltet sich unser Selbstwert. Besonders dann, wenn ein Bereich einmal wegbrechen sollte….durch Tod von Angehörigen, Rente, Krankheit, etc.

Der Selbstwert spielt für die psychische Gesundheit eine große Rolle. Folgen eines geringen Selbstwerts können Niedergeschlagenheit, Gleichgültigkeit, sozialer Rückzug oder generelle Probleme mit anderen Menschen sein. In Verbindung mit anderen psychischen Faktoren, kann dies schnell zu Depressionen oder Ängsten führen. Ein positiver Selbstwert dagegen erhöht die eigene Widerstandskraft, gesunden Lebensführung und sogar mit einem erhöhten Immunsystem einher.

Eine bedeutende Theorie in der Psychologie zum Thema Selbstwert stellt das 4 Säulen Modell nach Friederike Potreck-Rose/Gitta dar. In diesem Modell steht jede Säule für unterschiedliche Kompetenzen und ergibt im Ganzen dann den Wert, welchen man sich selbst zuschreibt. Sobald eine oder mehrere Säulen geringer ausgebildet ist, kann der Selbstwert Schaden nehmen.

Selbstakzeptanz: Achtung vor sich, Selbstliebe, Wertschätzung der eigenen Person unabhängig von Leistungen, Fähigkeiten oder soz. Erfolgen. Akzeptanz von neg. Aspekten des Selbst.

Selbstvertrauen: Pos. Einstellung zu den eigenen Fähigkeiten und Leistungen. Kennen der eignen Grenzen und von-etwas-ablassen-können.

Soziale Kompetenz: Erleben von Kontaktfähigkeit zu anderen Menschen. Sich auch in schwierigen Situationen gewachsen fühlen.

Soziales Netz: Eingebunden sein in positive/gesunde soziale Beziehungen.

Der Selbstwert eines jeden Menschen stellt somit einen zentralen Aspekt unseres Lebens dar. Er ist der Einfluss auf unser Wohlbefinden, unserer Beziehungen und unseren Erfolg.

Es ist daher nie zu spät an unserem Selbstwert zu arbeiten und ihn zu stärken.

Mittels regelmäßiger Selbstreflexion, funktionalen/gesunden Gedanken, einem guten sozialem Netz sowie durch Hobbys und Interessen, kann ein jeder für einen stabilen Selbstwert sorgen und ihn verbessern.

Quellen: Selbstzuwendung, Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen. Psychotherapeutische Interventionen zum Aufbau von Selbstwertgefühl, 4. Aufl. 2007 (Klett-Cotta Verlag)